Außenhaltung

Eine ganzjährige Außenhaltung ist durchaus möglich, allerdings muss man einige Punkte unbedingt beachten. Grundsätzlich müssen die Meerschweinchen gesund und fit sein, geschwächte Tiere (egal ob altersbedingt oder durch Chronische Erkrankung) sind für Außenhaltung im Winter nicht geeignet.

Um den Meerschweinchen den problemlosen Übergang von Innen- zur Außenhaltung zu ermöglichen, sollte auf jeden Fall eine Gewöhnung an die neue Haltung durchgeführt werden. Es wird empfohlen das Meerschweinchen bei einer Tagestemperatur von 10 Grad nach draußen zu setzen (die Nächte sollen zudem frostfrei sein), meistens ist es im Mai so weit. Über Sommer/Herbst gewöhnen sich die Tiere an die Temperaturen ohne den Organismus zu belasten. Die Tiere wachsen quasi in den Winter rein.

 

Unterbringung:

Die meisten handelsüblichen Ställe eignen sich maximal für den Sommer. Für die kalte Jahreszeit sind sie in der Regel zu zugig. Die extra dafür erhältliche Schutzhülle schützt zwar vor Zugluft, leider bewirkt sie aber, dass die Feuchtigkeit sich staut und sich Schimmelpilze bilden. Es empfiehlt sich daher selbst zu bauen, oder einen passenden Bau in Auftrag zu geben. Ganz tolle Anregungen für den Bau gibt es in dem Buch von Ruth Morgenegg mit dem Titel „Artgerechte Haltung-ein Grundrecht auch für Meerschweinchen.

 

Meerschweinchen sollten in einem teilweise überdachtem Gehege leben, das im Winter an den Seiten vor Nässe und Wind geschützt wird. Unüberdachte Freilaufflächen sind kein Problem (auch bei Schnee und Regen dürfen sie sich draußen bewegen), sofern sie jeder Zeit zurück ins überdachte Gehege, bzw. in die Schutzhütte gehen können. Auf ausreichend isolierte, trockene Schlafmöglichkeiten ist zu achten, um Blasenentzündungen vorzubeugen.

Gerade im Winter sind Meerschweinchen auf mehrere Artgenossen angewiesen, ganz wichtig ist auch, dass die Gruppe sich gut versteht um unnötige Streitigkeiten zu vermeiden. Nicht nur dass die Meerschweinchen in der Gruppe deutlich aktiver sind als eines alleine, die Schutzhütte wird schneller durch die Körperwärme mehrerer Meerschweinchen aufgeheizt. Es sollten also mindestens vier Meerschweinchen zusammen in einem großen Gehege mit Schutzhütte gehalten werden. Sollten es weniger sein, so können sie nur draußen überwintern, wenn sie sehr geschützt leben (z.B. Kaltstallhaltung/ Gartenhaus).

Des Weiteren wird davon abgeraten, die Tiere mal eben für eine halbe Stunde zum Kuscheln mit ins Warme zu nehmen. Das kann schnell zu Erkältungen und damit zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung führen,

Grundsätzlich ist es ratsam (für den Fall einer Erkrankung) eine Ausweichmöglichkeit in Innenhaltung für den Rest des Winters in der Hinterhand zu haben.

 

Standort:

Unerlässlich ist die richtige Auswahl des Standortes! Im Sommer sollte er gerade zur Mittags- bzw. Nachmittagszeit unbedingt im Schatten stehen, denn Hitze ist für Meerschweinchen viel gefährlicher als Kälte. (Gefahr von Hitzschlag) 

In der Hütte kann mit gekühlten „Snuggle Safes“ für eine angenehmere Temperatur gesorgt werden. In den Außenbereichen mit nassen Steinplatten, großen Blumenuntersetzern mit Wasser gefüllt (Gurkenscheiben mit hinein geben, um die Schweine ins Wasser zu locken). Meerschweinchen können nicht schwitzen, sondern können die Temperatur nur über die Fußsohlen regulieren. Feuchte Tücher auf den Gehegen geben zusätzlich Verdunstungskälte.

Ganz wichtig bei ganzjähriger Außenhaltung ist der wöchentliche Check, um gesundheitliche Probleme schnell zu entdecken. 

Gewichtsschwankungen von wöchentlich +/- 60 Gramm, sollten zu genauerem Hinschauen führen! (Das Gewicht ist ein guter Indikator für den Gesundheitszustand der Meeries)

 

Fütterung:

In der warmen Jahreszeit gibt es keine Unterschiede bei der Fütterung zur Innenhaltung. 

In der kalten Jahreszeit hingegen muss die Fütterung den Temperaturen angepasst werden. Sobald die Nächte deutlich kälter werden, benötigende Tiere energiehaltigeres Futter. Meerschweinchen können kein wärmendes Fettgewebe bilden, daher ist es ein Trugschluss, dass man die Tiere für den Winter „fett“ füttern sollte.

Hochwertige Pellets gemischt mit z.B. Müsli, Erbsen.- Maisflocken werden „ad libitum“ zusätzlich zum Frischfutter angeboten. Diverse getrocknete Gemüse und Früchte bieten eine zusätzliche Energiequelle. Bei Frost gefriert das Frischfutter sehr schnell, daher sollten mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt angeboten werden. Sollte die Möglichkeit nicht bestehen, kann das Futter auf „Snuggle Safes“( Kleine Wärmeplatten, die in der Mikrowelle erhitzt werden) gelegt werden, damit es nicht so schnell gefriert. Auch das Wasser sollte 2-3x tgl. gewechselt werden, da es auch schnell gefriert.

Beachten müssen Sie im Sommer, dass nicht aufgefressenes Obst und Gemüse schnell Wespen anlockt und so die Gefahr besteht, dass die Tiere auch gestochen werden. Entfernen Sie nicht aufgefressenes Obst und Gemüse, um dieser Gefahr vorzubeugen. 

Im Winter müssen Reste ebenfalls entfernt werden, da Saftfutter bei Minusgraden schnell gefriert und wenn es gefressen wird, zu schweren Verdauungsproblemen kommen kann.