Meerschweinchen sind eigentlich recht pflegeleicht, vorausgesetzt man weiß folgendes:

1. Es sind bewegungsfreudige Tiere, die sich grundsätzlich in einer großen Behausung und      in Gesellschaft von mindestens einem Artgenossen am wohlsten fühlen. Es sind Rudeltiere, die in ihrer Heimat Südamerika in großen Familien zusammen leben. Daraus resultiert: Keine Einzelhaltung und ein Käfig-Mindestmaß von mindestens 140x70cm.

2. Als Einstreu empfiehlt sich eine Lage Späne, Leinenstroh, Hanfeinstreu o.ä. als „saugende“ Unterlage. Darüber eine Lage Kurzhalm-Stroh in die Bereiche der Unterstände. Sauberes und staubfreies Heu zur freien Verfügung in einer Heuraufe/ Rolle ist Grundvoraussetzung für eine gute Verdauung.

3. Ebenso sollte frisches Wasser in einer Nippeltränke (oder einem Napf) bereit stehen. Zweige (z.B. Birke oder Apfel)begünstigen das Abnutzen der ständig nachwachsenden Zähne. Im Winter sollte man gezielt das „Nassfutter“ aussuchen, da durch lange Transportwege bzw. Lagerung leider auch der Vitamingehalt sinkt.

4. Fellpflege und Krallen kürzen sollte regelmäßig stattfinden. Geeignet ist z.B. eine mittelweiche Naturhaarbürste. Das Krallen schneiden lässt man sich sicherheitshalber vom Fachmann zeigen. Ihr Tierarzt oder auch der Züchter helfen hier gern. Unsachgemäßes Kürzen (Verletzung der Ader in der Kralle) führt zu Blutungen, die sich schwer stillen lassen und schmerzen. Des Weiteren kann sich die Wunde entzünden.

5. Ernährung: Wie bereits erwähnt sollte stets qualitativ hochwertiges Heu und frisches Wasser vorhanden sein. Trockenfutter bei Innenhaltung entbehrlich (als Leckerli können z.B. getrocknete Maisblätter, Löwenzahn, Süßgräser, Erbsenflocken gereicht werden. Bei Außenhaltung ca. 1 Esslöffel pro Tag pro Nase (auch hier auf Qualität achten)- buntes Futter ist nicht geeignet. Nassfutter: Als Gemüse können z.B. Bundmöhren mit Kraut, Gurke, Paprika, Kohlrabi mit Blättern, rote Beete, Steckrüben, Staudensellerie und Knolle, Grünkohl, Bittersalate gefüttert werden. Obst kann in geringen Mengen angeboten werden, geeignet sind z.B. Äpfel, Birne, Melone, Mandarine, Weintraube, Banane… Geeignete Futterpflanzen sind z.B. Löwenzahn, Schafgarbe, Spitzwegerich, Wiesengras, Gänseblümchen, Giersch, Topinambur (Knolle und Pflanze).

6. Die Verdauung beim Meerschweinchen ist sehr empfindlich. Jede Futterumstellung sollte unbedingt langsam und behutsam durchgeführt werden, damit sich die Darmflora anpassen kann.

7. Bei Anzeichen von Krankheit, besonders Durchfall, bitte umgehend zum Tierarzt. Selbiges gilt bei Juckreiz mit Stellen im Fell, Speichelfluss aus dem Mäulchen.

Übrigens: Viele Zimmerpflanzen sind giftig, bei Freilauf im Zimmer sichern!

Sollten Sie Fragen bezüglich der Haltung und Pflege haben, steht Ihnen der Meerschweinchen-Hobby-Club e.V. mit Rat und Tat zur Seite.