Ab wann ist ein Meerschweinchen alt und muss ich dann etwas beachten?

Diese Frage hören wir häufig an unserem Infostand auf Veranstaltungen.

Bei einer Lebenserwartung von 5-8 Jahren ist die Frage, wann ein Meerie als alt gilt, nicht ganz einfach zu beantworten. Ab dem 6. Lebensjahr kann man schon von einem Seniorenschwein sprechen.

Häufig werden die Bewegungen langsamer und es wird auch seltener bis gar nicht gepopcornt. Seniorenmeeries kommen gemächlicher zur Fütterung, manche Senioren bekommen auch gar nicht mit, dass es gerade Futter gibt und möchten geweckt werden.

Regelrecht verschlafen und orientierungslos kommen sie dann verspätet zum Futter und lassen sich gern das liebste Futter stibitzen. Hier hat es sich bewährt, die älteren Lieblinge separat zu füttern. Aufgrund der verminderten Bewegung bauen die Tiere auch an Muskelmasse ab und werden schmaler. Viele verlieren im Alter stetig an Gewicht, so dass es nicht schadet, wenn man ihnen ein paar zusätzliche Erbsenflocken zusteckt.

Da die alten Herrschaften nicht mehr so beweglich sind, kann es sein, dass es ihnen nicht mehr möglich ist, Rampen zu gehen. Passen Sie das Gehege so an, dass Ihr Senior sich bequem auf einer Ebene aufhalten kann. Polstern Sie den Lieblingsschlafplatz, Kuschelbettchen sind da sehr beliebt.

Neben der veränderten Figur verändert sich auch die Behaarung. Es kann sein, dass die Behaarung lichter und nicht mehr so glänzend erscheint. An den Flanken und am Bauch wird es durch das viele Schlafen häufig etwas dünner, es sollten aber keine kahlen Stellen entstehen.

Was muss man nun besonders beachten?

Auch, wenn dies typische Alterserscheinungen sind, sollte man doch wenigstens einmal den Tierarzt aufsuchen und Krankheiten als Ursachen ausschließen lassen. Für die Gewichtsabnahme können genauso Fehlfunktionen der Schilddrüse ursächlich sein, das langsamere Fressen kann an Brückenbildung der Backenzähne liegen und die wenige Bewegung könnte einer Arthrose geschuldet sein, und die lichte Behaarung kann schlicht an Milbenbefall liegen.

Sie sehen, ein Gang zum Tierarzt ist ganz sicher nicht verkehrt, um all dieses auszuschließen, damit Ihr Liebling auch schmerzfrei alt werden darf.