Satin-Meerschweinchen

1977 trat die rezessive Satin Mutation erstmals in Amerika auf, später dann auch in England und Holland.

 

Das Haar des Satin-Meerschweinchens weist, im Gegensatz zu „Normalhaarmeerschweinchen“, so gut wie keinen Hohlraum auf.

Durch die veränderte Lichtbrechung scheint das Fell zu glänzen. Außerdem wirkt das Satin Fell auch kräftiger in den Farben. Im Gegensatz zu „Normalos“ sind die Haare beim Satin Meerschweinchen dichter eingepflanzt, es hat also viel mehr Haare pro Oberflächeneinheit.

 

 

Warum kamen die Satins so in Verruf?

 In den Anfangszeiten der Satins waren sie so heiß begehrt, dass viele Züchter Satin-Tier x Satin-Tier verpaart haben. Es wurde viel in Linienzucht verpaart und der Genpool stark eingeschränkt. Der Nachwuchs aus diesen Verpaarungen wurde oft klein bleibend und krankheitsanfällig.

 

Ebenfalls in der Anfangszeit traten dann erste Fälle von OD (Osteodystrophie) auf. Diese Knochenkrankheit trat in einigen Satin-Linien gehäuft auf, weshalb sie fälschlicher Weise auch als Satin-Krankheit bezeichnet wird. Eine Berliner Studie weist scheinbar einen Zusammenhang zwischen dem Satin-Gen und der OD nach, während eine Kopenhagener Forschungsgruppe dem widerspricht. Tatsache ist aber, dass OD heute sowohl bei „Normalhaarmeerschweinchen“ als auch bei Satin-Meerschweinchen auftritt.

  

Inzwischen weiß man einiges besser und verpaart Satin x Satin-Träger (das sind „Normalos“ die das rezessive Satin Gen tragen). Aus diesen Verpaarungen kommen dann neben Satins auch „Normalhaarschweinchen“ zur Welt. Die Satins sind heute genauso groß und kräftig wie „Normalhaarmeerschweinchen“ und ebenso gesund. Allerdings liegt es auch in der Verantwortung der Züchter, dass es so bleibt!

Eine genaue Auswahl der Zuchttiere und viel Hintergrundwissen sind hier sehr wichtig.